Sammlung Diffluence
Die Diffluence Collection ist Liselore's neuestes Werk. Sie entstand durch die Einladung zur Teilnahme an der Ausstellung im Paviljoen Welgelegen des Nordholländischen Provinciehuis während der Haarlem Art Line mit 6 anderen Haarlemer Künstlern zum Thema "MA 間 Embrace the Space". Liselore untersuchte dabei, was das Konzept MA 間 für sie in ihrer Arbeit bedeutet. Was geschieht mit dem Raum innerhalb der Form, wenn sie vom Wind berührt zu werden scheint? Bei der Schaffung von atmosphärischen Fronten ist die Diffusion die Ausdehnung eines Fluidkörpers senkrecht zur Strömung. In der Übertragung auf ihr Werk verformt sich der noch plastische Ton durch die Strömung und erhält eine neue Form. Indem die Formen so dünn wie möglich gedreht werden, erhalten sie eine Dünnheit, die für diese Bewegung besonders empfänglich ist. Der dadurch entstehende Raum, aber auch der Raum zwischen den verschiedenen Objekten ist der Ort, an dem sich MA 間 manifestiert. Leere, die durch Materie greifbar wird. Form und Gegenform.
Für diese Kollektion wählt Liselore schwarzen und grauen Steinzeugton, weil er den Schatteneffekt und die Form maximiert. In ihren früheren Arbeiten glättet Liselore die Haut des Tons mit einem Seifenschaum. In diesem Werk wird die Bewegung jedoch dadurch betont, dass sie die von ihren Fingerspitzen geformten Drehlinien intakt lässt.
Das Werk ist nur teilweise glasiert, denn die Farbe des Tons und seine matte Wirkung haben ihren eigenen Reiz. Die Glasuren nehmen die Pigmente des Tons auf, was den Glasuren zusätzliches Leben verleiht und eine natürliche Verbindung mit dem Scherben schafft. Die von Liselore entwickelten Glasuren erzählen auch ihre eigene Geschichte. Sie werden mit japanischer Reisasche und mit Produkten hergestellt, die Liselore aus ihrer Umgebung bezieht, wie zum Beispiel Limburger Mergel (aus dem Nachlass eines Freundes ihrer Eltern) und Eisenoxid, das aus gefundenem Eisen gewonnen wird. Die Glasuren verändern sich mit ihr, genau wie das Leben, und erzählen so indirekt ihre Geschichte.
Der Ton wird bei 1000℃ gebrannt und dann bei 1260℃ glasiert. Dadurch kommt die Farbe des Tons optimal zur Geltung und die sehr dünn gedrehte Form wird weniger zerbrechlich. Jedes Stück ist ein Unikat und wird nummeriert.